Zwitter, Zweifel, Zwei-Geschlechter-Norm
Ulrike Klöppel
Als im vergangenen Sommer Zweifel aufkamen am weiblichen Geschlecht von Caster Semenya, der südafrikanischen Gold medaillengewinnerin im 800-Meter-Lauf der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009, erregte das wochenlang die Medien und die Gemüter. Die „neuen Zwitter-Enthüllungen“, wie sie zum Beispiel Bild am 12. September präsentierte, behaupteten, der „Sex-Test“ der International Association of Athletics Federationshabe ergeben, Semenya sei in Wahrheit ein Intersex beziehungsweise ein Hermaphrodit, tatsächlich sogar ein männlicher Pseudohermaphrodit mit im Bauchraum versteckten Hoden. Damit wäre Semenya eigentlich – um dem Wahrheitsspiel vollends zu genügen – ein Mann. Doch wer bestimmt, was das wahre Geschlecht ausmacht und wie man es feststellt?
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