Inter* – Trans* – vergessen?

Hinweis auf folgende Veranstaltung bei unsere_r Kooperationspartner_in TrIQ. Mit auf dem Podium ist OII-Mitglied und wissenschaftlicher Beirat von IVIM/OII-Deutschland Dr. Ulrike Klöppel

Podiumsdiskussion zu einem blinden Fleck der Aufarbeitung der Homosexuellenverfolgung im Rahmen der Hirschfeld Tage


Die Podiumsdiskussion befasst sich mit den historischen Schnittstellen von Homosexualität, Trans* und Inter*. Die Veranstaltung möchte dazu beitragen, einen blinden Fleck des Gedenkens an die Opfer der Homosexuellenverfolgung geschlechtsspezifisch auszuleuchten: Bei manchen der unter § 175 StGB Verfolgten handelt es sich um Menschen, deren Geschlechtsempfinden und/oder Körper sich nicht in ein binäres Raster von männlich oder weiblich einordnen lassen. Sie unter die homosexuellen Opfer zu subsumieren, ignoriert die unterschiedlichen Selbstentwürfe, Lebenswirklichkeiten und spezifischen Diskriminierungserfahrungen. Menschen, die heute als trans*, transgender, transident oder transsexuell bzw. inter*, intersex, intergeschlechtlich oder intersexuell beschrieben werden, waren jedoch schon in den Anfängen sexueller Emanzipationsbewegungen präsent. Auch Magnus Hirschfeld, wichtiger Initiator der Sexualwissenschaft, dokumentierte die geschlechtliche und sexuelle Vielfalt bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sein Konzept der sexuellen Zwischenstufen spiegelt dies wieder. Trans* und Inter* wurden nicht nur im Rahmen des § 175 kriminalisiert, sondern konnten beispielsweise wegen ordnungswidrigem Tragen der Kleider des „anderen“ Geschlechts verhaftet werden. Ihre strafrechtliche Situation oder die spezifischen Umgangsweisen sind gegenwärtig ebenso unerforscht wie die Auswirkungen psychiatrischer Praxen vor, während und nach des Nationalsozialismus auf das Leben von Trans* und Inter*. Die Komplexität der Verfolgungsgeschichte in Abgrenzung und Überschneidung mit der von lesbischen und schwulen, aber auch mit der von politisch Verfolgten und anderen Opfern des Nationalsozialismus und unter weiteren intersektionalen Aspekten sichtbar zu machen, ist das erklärte Ziel der Diskussion.

Dabei wird ebenfalls die Historizität von Begrifflichkeiten wie Transvestiten, kesse Väter und weitere Selbstbeschreibungen diskutiert werden. Nicht zuletzt wird der Gegenwartsbezug, inwieweit und wie die historische Entwicklung die aktuelle Diskriminierungssituation von Inter* und Trans* beeinflusst, hergestellt.

Mit: Dr. Rainer Herrn, Dr. Ulrike Klöppel, Dr. Gabriele Dennert

Moderation: Arn Sauer

Datum:           15. Juni 2012

Beginn:           19 Uhr

Eintritt frei!

Ort:                 TransInterQueer e.V., Glogauer Str. 19, 10999 Berlin X-Berg, HH, 1. Stock

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